27.11.2009

Gedanken zur Schreiberzunft

Wenn man bedenkt, wie viele Bücher es schon gibt, ist Nichtlesen eine völlig legitime Notwehr.

Der Deckel eines Buches unterscheidet sich vom Deckel eines Sarges manchmal nur dadurch, dass man ihn gelegentlich aufschlägt.

Fürchtet keine Fachbücher! Ungelesen sind sie alle harmlos.

Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft.

Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür.

Ex-Präsident Bush plant ein Buch zu schreiben. Nun ja, sicher ist, wenn er über seine Präsidentschaft schreibt, wird es eine Horrorgeschichte.

Ich habe einen Kurs im Schnell-Lesen mitgemacht und bin nun in der Lage, 'Krieg und Frieden' in zwanzig Minuten durchzulesen. Es handelt von Russland.

Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde – und schliesslich nur noch für Geld.

Der Unterschied zwischen Literatur und Journalismus besteht darin, dass der Journalismus unlesbar ist und die Literatur nicht gelesen wird.

Grenzwerte in der Literatur sind Werte, die sich nach Überschreiten sogleich erübrigen.

Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, dass der Mann geheiratet hat.

Ein klassisches Werk ist ein Buch, das die Menschen loben, aber nie lesen.

Goethe hätte nicht die geringste Chance gehabt, der grösste Autor zu werden. Wenn er gelesen worden wäre.

Fragt man einen Schriftsteller, was er von den Kritikern hält, so könnte man auch einen Laternenpfahl fragen, was er von Hunden hält.

Drohend fragt der Richter den angeklagten Bettler: "Warum haben sie der Schriftstellerin, die Ihnen den Kuchen schenkte, mit einem Stein das Fenster eingeworfen?" "Es war kein Stein, Hohes Gericht – es war der Kuchen!"

Ein junger Bestattungsunternehmer hat die Nacht bei einer intellektuellen Literatur-Studentin verbracht. Am nächsten Morgen fragt er ganz routinemässig: "Wünschen sie ihn noch einmal zu sehen?"

Ein Schriftsteller im Restaurant. Er zeigt dem Ober die Speisekarte wo 'Omelet' steht und meint: 'Omlett' mit zwei 't'!" Der Ober ruft in Richtung Küche: "Ein Omelett und zwei Tee!"

Im Journalismus ist der Rahm von heute der Käse von morgen.

Ein Messegast zur berühmten Autorin: "Ich habe sie mir ganz anders vorgestellt." "So, wie denn? Etwa alt und hässlich?" "Nein, im Gegenteil."

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